Was ist geworden aus...?

Volksstimme erkundigt sich unf fragt nach

16. Juni 2016

Volksstimme Schönebeck vom 15. Juni 2016 (Heike Heinrich)
Volksstimme Schönebeck vom 15. Juni 2016 (Heike Heinrich)

Schüler haben den ersten Wein gepflanzt

Das Projekt der Stadtwerke Schönebeck und des NABU Schönebeck nimmt immer mehr Gestalt an. Schüler der Grundschule "Salvador Allende" pflanzten am Zaun Jungfernrebe (Wein) und werden beobachten, wie sich die Pflänzchen entwickeln und wie sie von Insekten aufgenommen werden.  

 

Presse dazu

Generalanzeiger Schönebeck vom 4. Mai 2011
Generalanzeiger Schönebeck vom 4. Mai 2011
Die Volksstimme Schönbeck vom 13. April 2011
Die Volksstimme Schönbeck vom 13. April 2011

Fotos: Morris Barby (Stadtwerke Schönebeck)


Grundschule für mehr Grün

23. März 2011

Voklksstimme Schönebeck vom 23. März 2011
Voklksstimme Schönebeck vom 23. März 2011

Angeregt von den "Grünen Umwelttagen" im letzten Jahr, entschloss sich die Grundschule "Salvador-Allende" in Schönebeck auf ihrem Gelände einen Zaun und eine Mauer zu bepflanzen. Unterstützung dafür erhält sie von den Stadtwerken Schönebeck und uns. Schüler werden am Zaun, der das Schulgelände umfasst, mit mehreren Exemplare des Wilden Wein bepflanzen und genau beobachten, wie sich die Pflänzchen am Zaun entlang klettern werden.

Nach der Grundschule "Ludwig-Schneider" in Schönebeck ist die "Allende-Schule" bereits die zweite Schule, die für mehr Grün auf ihrem Schulgelände sorgen möchte.

 

Dieser Beitrag für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz in der Stadt Schönebeck sollte "Schule machen"!

 

Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich bei uns oder bei den Stadtwerken Schönebeck. Ansprechpartner finden Sie unter "Kontakt" auf dieser Seite.

 


Stadtwerke und NABU für mehr Grün

Die Stadtwerke Schönebeck (SWS) leisten einen Beitrag zum Klima- und Artenschutz. Geeignete Objekte der SWS erhalten einen "pflanzlichen Mantel". Gemeinsam mit dem NABU werden diese Objekte begutachtet und Pflanzmaterial eingesetzt. Doch dieses Engagement soll sich nicht nur auf die Objekte der SWS beschränken. Auch die Grundschule "Salvador-Allende" in Schönebeck zeigt sich von dem Projekt begeistert. Eine dortiger Zaun wird mit Hilfe der SWS und des NABU sowie fleißiger Eltern begrünt.

 

Kontakt:

 

Karlheinz Schuppe (NABU Schönebeck), Tel.: 0 39 28 - 84 19 90    

Morris Barby (Stadtwerke Schönebeck), Tel.: 0 39 28 - 788 614, mbarby@stadtwerke-schoenebeck.de

Presse dazu


Pflanzen ranken lassen

Volksstimme Schönebeck vom 08.07.2010
Volksstimme Schönebeck vom 08.07.2010

Weinlaubgeschmückte Tempel der Antike, efeubedeckte Klostermauern des Mittelalters, kräuterüberwucherte Bauernhäuschen oder bunte Blütenpracht vor fürstlicher Architektur: Seit jeher schmücken Menschen ihre Häuser gern mit üppigem Grün und nutzen Kräuterpflanzen als Nahrungsmittel und Medizin. Eine efeubedeckte Stadtvilla des 19. Jahrhunderts gilt heute noch als luxuriös, aber manche modernen Architekten sehen in begrünten Fassaden nur ein Verwischen ihres individuellen Designs. Hauseigentümer haben oft Bedenken, etwa Schädigungen der Fassade durch "einwurzelnde" Kletterpflanzen. Putz und Mauerwerk wird jedoch von keiner der üblichen Kletterpflanzenarten unserer Breiten geschädigt. Selbstklimmer wachsen nicht in Mauern ein, sondern halten sich mit Saugnäpfen, Haftscheiben, Klimmhaaren oder Haftwurzeln an der Fassade fest. Dabei nutzen sie kleinste Unebenheiten.

Lärm- und Hitzedämmung für Dach und Wand
Neben den ökologischen und ästhetischen Vorteilen entlasten grüne Dächer und Fassaden langfristig auch den Geldbeutel durch ihre Eigenschaft der Wärmedämmung und -speicherung. Von Pflanzen geschützte Hauswände erwärmen sich im Sommer höchstens bis auf 30 Grad Celsius. Ungeschützte Wände erreichen oft bis zu 60 Grad. Im Winter können kahle Außenwände bis auf minus 10 Grad abkühlen, laubgeschützte bleiben 5 Grad wärmer. Die maximalen Temperaturschwankungen bei grünen Fassaden sind also nur halb so groß.

 

Im Hochsommer ist es sehr angenehm, auf einem efeu- oder weinumrankten Balkon zu sitzen. Zwischen der kühleren Hauswand und der überhitzten Straße entsteht ein Temperaturgefälle, das Luftzirkulationen erzeugt, ein laues Lüftchen, das wie ein Fächer wirkt. Dichtes Laub wirkt auch leicht geräuschdämpfend und hilft Lärmgeplagten zudem psychologisch, durch ablenkendes Blätterrascheln und singende Vögel im Geäst. Die Blätter bilden ein wärmedämmendes Luftpolster und verringern den Wärmeverlust von innen nach außen, in dem sie Wind abhalten und die Windenergie in Wärme umwandeln. Durch nächtliche Taubildung wird ebenfalls Wärme zurückgewonnen.

Angst vor Schimmel ist so gut wie unbegründet. Im Gegenteil, der Mauerfuß wird durch den fortwährenden Wasserentzug durch die Wurzeln trocken gehalten. Auch bei neuen, noch nicht ausgetrockneten Gebäuden kann man ruhig mit dem Begrünen anfangen, denn bei dem langsamen Wachstum zeigen sich sowieso erst nach drei bis vier Jahren breitflächige Pflanzerfolge.

 

Selbst eine Garage lässt sich durch Eingrünung verschönern.

Die Fassadenbegrünung trägt natürlich zum Artenreichtum bei. Vögel kommen in die Städte zurück, weil sie an den grünen Fassaden Nistplätze und zahlreiche Insekten als Nahrung finden. Einige Arten blühender Kletterpflanzen wie etwa Waldrebe, Jelängerjelieber oder Wilder Wein dienen Bienen als Nektarquelle. Schmetterlingsraupen ernähren sich von Hopfen (Tagpfauenauge), Obstbaumblättern (Großer Fuchs), Reben (Weinschwärmer) oder Efeu (Schwalbenschwanz). Spinnen und auch Insekten wie Ameisen oder Tausendfüßler kommen hinzu. Die Fußpunkte des Fassadengrüns bieten Bodentieren Nahrung.

Ungeziefergeschwader sind nicht zu befürchten. Spinnen leben von Mücken und Fliegen, Vögel wiederum von Spinnen und Insekten, die sie zur Fütterung ihrer Jungen verwenden. Mäuse und Ratten mögen keine Grünpflanzen. Sie werden durch herumliegenden Müll und ungeschützte Nahrungsmittel angelockt. Letzter Einwand: Fensterverschattung. Nun, da hilft eine Schere...

Große Auswahl: Pflanzen für die Wand
Um die Wand hochzuklettern, haben Pflanzen verschiedene Techniken entwickelt. Wilder Wein und "Selbstklimmender Wein" etwa sind Ranker mit Haftscheiben, die sich um dünne Stäbe und Drähte wickeln und auch ohne Hilfe an Wänden festsaugen. Wem ein Haus mit grünem Pelz nicht so gut gefällt: Spalierobst ist eine gute Alternative, falls das Klima entsprechend günstig ist und eine Südwand zur Verfügung steht. Äpfel und Birnen gedeihen fast überall.

 

Auch am Dach richten die winzigen Haftscheiben des Wilden Weins keinen Schaden an.

Ein berechtigter praktischer Einwand ist die Pflege der Pflanzen, vor allem in Mietshäusern mit ständig wechselndem Publikum. Hier scheidet Spalierobst, das regelmäßig und fachkundig zurückgeschnitten und im Herbst abgeerntet werden muss, sicher aus. Wem das Zusammenkehren des herbstlichen Laubfalls zuviel wird, der wählt immergrüne Arten wie Efeu.

Wer üppige Blütenpracht liebt, wird sich für sommergrüne Kletterpflanzen entscheiden, wie Pfeifenwinde, Hortensie oder Kletterrose. Schlingpflanzen wie Wicken, Knöterich oder paprikarote Feuerbohnen winden sich um Drähte, Stäbe oder Zäune. Ihre Zellen sind ähnlich einer Wendeltreppe angeordnet. Bei Berührung mit Gegenständen wird Wasser von den inneren zu den äußeren Zellen transportiert. Diese werden dadurch dicker, und die Pflanze krümmt sich zum Schwerpunkt hin, Drehung um Drehung Richtung Sonne empor.

Blumendeutern vergangener Zeiten standen Windengewächse für "zerbrechliche Größe", da sie eine Stütze brauchen. "Wer Windenblätter trägt, bedarf eines Trostes, dass er in die Höhe kommen kann", ermunterte die Augsburger "Hätzlerin" (wahrscheinlich eine Nonne) in einer Handschrift von 1471 zu tätiger Nächstenliebe.

Kapuzinerkresse, Efeu und Blauregen
Winden bilden dichte Polster und eignen sich hervorragend für halbschattige bis sonnige Lagen. Schön für freistehende Mauern ist auch eine Begrünung, die "von oben herabfällt", etwa bei Garageneinfahrten mit Gefälle oder an Kellertreppen. Hier macht sich die rotblühende Kapuzinerkresse mit ihren flächigen grünen Schirmchen sehr gut. Ihre Farbenpracht versetzt jeden in fröhliche Sommerstimmung. Etwas Vorsicht geboten ist dagegen beim Blauregen (Glycine), dessen fülligschwere Rispen nur im Frühling blühen. Er ist zwar wunderbar dekorativ, eignet sich aber eher als Umrahmung für Vorbauten und Einfahrten. Denn als kräftiger Schlinger können Glycinen Regenrohre regelrecht erwürgen.

"Efeu bedeutet, dass der Mensch festiglich und mit Stete gehorsam wäre und kann doch keinen Dank oder Gefallen damit verdienen", beklagte die fromme Augsburger Hätzlerin im 15. Jahrhundert. Schon damals hatten die Menschen offenbar Vorurteile gegen das Gewächs, obwohl es immer grünt, wenig Pflege braucht und - so die Hätzlerin - "viel Ungewitter erleidet".

 

Efeubewuchs hinterlässt Spuren an der Wandfarbe, nicht aber an der Wand selbst.

Wie auch der Wein ist Efeu durch Mythologie (vor allem der griechische Dionysoskult) und Religion eng mit der Menschheitsgeschichte verbunden. Während Weinlaub aber auf Sonne und Leben hinweist, steht Efeu für Dunkelheit, Kühle und Tod. Dabei können die Haftwurzeln dieses Kletterers eigentlich keinen Schaden anrichten. Nur wenn das Mauerwerk brüchig und verwittert ist oder der Putz bröckelt, ist Vorsicht geboten. In größere Fugen kann sich nämlich Erde einlagern, in die verholzenden Triebe geraten können. Durch das Dickenwachstum der Triebe können sich die Fugen vergrößern oder vorgeschädigtes Mauerwerk abplatzen. Neuere Kalkzementputze nach DIN 18550 halten jedoch jedem Bewuchs stand. Auch Dachschindeln kann Efeu nur dann anheben, wenn hinter der Öffnung Licht lockt. Sonst gibt es auch hier keine Bohreffekte.

Efeu ist tatsächlich ein guter Wettermantel, der die Fassade vor Feuchtigkeit, Wind, Hitze und Kälte schützt und das Haus so regelrecht konserviert. Ein Efeuposter kann über anderthalb Meter dick werden. So wird ihm die Blumensprache wohl eher gerecht, denn hier steht er für unerschütterliche Anhänglichkeit: "Meine Liebe wird ewig blühen".