Der gerne gebrauchte Vergleich zwischen der Fläche aller deutschen Gärten und der - kleineren - Fläche der deutschen Naturschutzgebiete hinkt natürlich gewaltig, denn sie sind im einzelnen in Größe und Ausstattung überhaupt nicht zu vergleichen. Schreiadler, Luchs und Seehund kommen in Gärten eben nicht vor. Dennoch kann man im eigenen Garten eine ganze Menge für einheimische Tier- und Pflanzenarten tun.
Wichtigste Maßnahmen vorab sind die naturgerechte Bewirtschaftung, eine geringe Bodenversiegelung und der Verzicht auf Gifte, was bereits alleine vor allem bei Kleintieren und Wildkräutern zu einem enormen Artenreichtum führt. Völlig unbewirtschaftete Naturecken und spezielle Lebensraumangebote wie Holz-, Reisig-, Laub- und Steinhaufen, Trockenmauern, Schmetterlingswiesen, offene Lehmstellen und wassergebundene Wege bieten weiteren Spezialisten Nahrung und Unterschlupf. Komplett wird das Ensemble mit Nistkästen und Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Hummeln und Ohrwürmer.
Bevorzugen Sie heimische und standortgerechte Bäume, Sträucher und Stauden für die Gartengestaltung, die der hiesigen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten.
Pflanzen Sie Gehölze, die Vögeln und Insekten Nahrung bieten, sowie Stauden mit einem hohen Wert für die Insektenwelt.
Wählen Sie alte, regionaltypische Obstsorten aus spezialisierten Baumschulen.
Eine Wasserfläche belebt jeden Garten. Sowohl ästhetisch wie ökologisch ist die Anlage eines Gartenteiches ein Gewinn.
Gestalten Sie Wege- und Platzflächen mit ansprechenden, natürlichen Belägen, damit ein Großteil der Niederschläge auf ihrem Grundstück versickern kann.
Legen Sie eine Blumenwiese an und mähen Sie zumindest einen Teilbereich der Wiese nur zwei- bis dreimal jährlich.
Belassen Sie eine Ecke für Wildkräuter wie die Brennnessel, die unter anderem wichtige Nahrungspflanze für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten ist.
Legen Sie einen Totholzhaufen, einen Laub- oder einen Steinhaufen an. All diese Strukturen bieten Insekten, Vögeln und Säugetieren Unterschlupf.
Räumen Sie Ihren Garten nicht im Herbst auf, sondern belassen Sie totes Holz und abgestorbene Pflanzenteile bis zum Frühling im Garten, da zahlreiche Tiere diese Elemente zum Überwintern benötigen.
Stellen Sie zum Recycling von Garten- und Küchenabfällen einen Komposthaufen oder Schnellkomposter auf, der wertvolle Komposterde für den Garten liefert.
Sammeln Sie Regenwasser in Tonnen oder Zisternen. Regenwasser ist besser für die Pflanzen als teures Trinkwasser aus der Wasserleitung.
Hängen Sie Nistkästen für Vögel auf und schaffen Sie Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten.
In einem abwechslungsreichen naturnahmen Garten gehören eine Vielzahl von Strukturen wie Hecken, blütenreiche Wiesen und Stauden sowie Reisighaufen. Daneben werden zur Förderung von Marienkäfer, Ohrwurm, Meise & Co. gern noch weitere künstliche Unterschlupf- und Brutmöglichkeiten angeboten.
Unser Mitglied Karlheinz Schuppe entwarf ein platzsparendes und schmückendes "Gartenhotel", das gleich mehreren Arten vom Igel bis zur Hummel vielfältige Siedlungsmöglichkeiten bietet.
Für Fragen steht er Ihnen gern unter Tel.: 0 39 28 - 84 19 90 zur Verfügung.
Und hier sind die Bauanleitungen:
Für die Nutzung der Bauanleitungen werden keine Kosten erhoben; jedoch würden wir uns über eine kleine Spende freuen! Vielen Dank und viel Erfolg beim Bau!
Presse dazu
Bildautor: NABU OG Schönebeck
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