Schwalbenfreunde gesucht!

Aktion des NABU Sachsen-Anhalt für mehr Akzeptanz und Toleranz

4. Mai 2018

Mehlschwalben (Foto: NABU Schönebeck/ Jens Thesenvitz)
Mehlschwalben (Foto: NABU Schönebeck/ Jens Thesenvitz)

Der NABU Sachsen-Anhalt Jahr ruft auch in diesem Jahr wieder Schwalbenfreunde auf, sich an der NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ zu beteiligen. Wer mit Schwalben in enger Nachbarschaft lebt oder deren Ansiedlung fördert, kann sich um eine Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben.

 

Rauch- und Mehlschwalben sind in Sachsen-Anhalt bereits eingetroffen und beginnen mit dem Brutgeschäft. Viele Menschen haben schon sehnsüchtig auf „ihre“ Schwalben gewartet. Der NABU möchte solche Schwalbenfreunde wieder gern auszeichnen, die in oder an ihren Gebäuden, das Brüten der Schwalben nicht nur dulden und sich an ihnen erfreuen, sondern auch aktiv das Nisten fördern oder unterstützen. Mit der Aktion soll um Toleranz und Verständnis, aber auch Akzeptanz für die Vögel geworben und auf die schwindenden Brutmöglichkeiten hingewiesen werden. 2012 startete erstmalig die NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mit freundlicher Unterstützung des Umweltministeriums von Sachsen-Anhalt.

"Der NABU Sachsen-Anhalt zeichnete in den letzten sechs Jahren 808 Schwalbenfreunde aus. 2017 war das bislang erfolgreichste Jahr, denn insgesamt 196 Schwalbenfreunde  bewarben sich für die NABU-Auszeichnung", berichtet Annette Leipelt vom NABU Landesverband Sachsen-Anhalt. Besonders erfreulich ist, daß sich neben Bürgern mit ihren privaten Wohnhäusern und Ställen, Scheunen, Garagen, Werkstätten oder Schuppen auch Firmen und Betriebe bei uns gemeldet haben. Zu nennen sind hier Betriebe, Reiter- und Pferdehöfe, Werkstätten, Immobilienfirmen, Sportvereine, Ärztehäuser, Tankstellen, aber auch Schulen und Kindergärten, Pensionen und Gaststätten, die sich für den Schwalbenschutz gleichermaßen engagieren. Die meisten Bewerber kamen im letzten Jahr aus den Landkreisen Harz, Börde, Salzlandkreis, Mansfeld-Südharz und Altmarkkreis Salzwedel. Weitere Infos zu den Ergebnissen in den Landkreisen.

 

Der NABU Sachsen-Anhalt erwartet auch für 2018 wieder viele Bewerbungen im Rahmen der NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“. Verliehen werden eine ansprechende wetterfeste Plakette zur Anbringung am Haus sowie eine Urkunde.

 

Das einseitige Bewerbungsformular kann telefonisch unter 0391-5619350 oder per E-Mail Mail@NABU-LSA.de beim NABU Sachsen-Anhalt oder bei uns per E-Mail angefordert werden.

 

Wir unterstützen die Aktion auch in diesem Jahr wieder und weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es nach dem Naturschutzgesetz verboten ist, die Nester zu entfernen oder die Vögel am Anflug zum Nest zu hindern; die Nester sind das ganze Jahr über geschützt, auch außerhalb der Brutzeit! Befinden sich am oder im Gebäude Schwalbennester, die durch das "Einrüsten", den Abriss von Gebäudeteilen oder durch Sanierungsarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden, so ist die Untere Naturschutzbehörde des Salzlandkreises darüber zu informieren. Sie klärt dann, ob und unter welchen Bedingungen eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann.     

 

Mehl- und Rauchschwalben leisten in den Dörfern einen wichtigen Beitrag, auch für die Lebensqualität des Menschen, denn sie ernähren sich ausschließlich von fliegenden Insekten. Die Hinterlassenschaften von Mehlschwalben auf Häuserfassaden führen jedoch desöfteren zu Diskussionen. Auch bei Haussanierungen werden leider Nester entfernt – häufig gar widerrechtlich. Die vor allem in Ställen nistenden Rauchschwalben haben dagegen Probleme, weil moderne Stallanlagen entweder verschlossen sind oder nicht den Lebensraumansprüchen der Schwalben genügen.

 

Berichte und Bilder zu einigen Auszeichungen in Schönebeck und Umgebung sowie das Bewerbungsformular zum Herunterladen finden Sie hier


Bei Heinrichs sind Schwalben willkommen!

NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"

1. Dezember 2017

Gebhard Edner (re.) zeigt Rainer Heinrich die NABU-Auszeichnungsmappe "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Gudrun Edner)
Gebhard Edner (re.) zeigt Rainer Heinrich die NABU-Auszeichnungsmappe "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Gudrun Edner)

Das letzte Wochende im November haben wir genutzt, um - im Namen des NABU Landesverbandes - Familie Heinrich in Pömmelte (Ortsteil von Barby) als "Schwalben-freundliches Haus" auszuzeichnen. Gudrun und Gebhard Edner wurden von den Schwalbenfreunden, die sich über uns beim Landesverband beworben hatten, freudig empfangen. Eine Besichtigung der Scheune gab ihnen einen Einblick, wo die Rauchschwalben ihr Zuhause haben. Hier befinden sich zwei Nester.

Wie sehr die Familie mit "ihren Schwalben" verbunden ist, erzählten sie den beiden. Im Frühjahr werden die Glücksbringer sehnsüchtig erwartet. Wird dann in der Nähe ihres Hofes die erste Rauchschwalbe gesehen, wird sofort die Scheune für den Einflug geöffnet. Es ist ein herzliches Willkommen für die Schwalben nach ihrer langen Reise, was mit regen Schwalbenzwitscher gedankt und bekundet wird. Mit großer Freude und Interesse verfolgen Heinrichs den Nestbau und die Jungenaufzucht. Dieser Fürsorge verdankt einer jungen Schwalbe ihr Leben. Als Rainer Heinrich eines Tages feststellte, dass schon lange die Schwalbengeschwister ihr Nest verlassen hatten und eines immer noch im Nest gefüttert werden musste, sah er sich die Sache genauer an. Lange Pferdehaare hatten sich komplett um Beine und Flügel verschlungen, so dass dieses Schwalbenjunge sich nicht von allein hätte befreien können. Heinrichs haben dann vorsichtig mit der Nagelschere Stück für Stück diese Verschnürung gelöst, so dass auch das letzte Schwalbenjunge ausfliegen konnte. Heinrichs hoffen, dass auch im kommenden Frühjahr die Rauchschwalben wieder in der Scheune brüten und würden sich freuen, wenn sich noch weitere Brutpaare einfinden.

 

Übrigens haben auch zwei Igel unter einer Holzstapeleinrichtung an der Scheune ein Zuhause gefunden und verschlafen dort den Winter.

 

Mit unseren tierischen Mitbewohnern im Einklang zu leben und sich für sie begeistern, dass konnten Edners an diesem Nachmittag mit Freude erleben.

 

Info´s zur NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" und zu weiteren Auszeichnungen in Schönebeck und Umgebung weiter unten!  


Schwalbenfreund kommt aus Glinde

Beim Elbebadetag ausgezeichnet

9. Juli 2017

Volksstimme Schönebeck vom 17. Juli 2017 (Heike Liensdorf)
Volksstimme Schönebeck vom 17. Juli 2017 (Heike Liensdorf)

Schwalbenfreunde gesucht

Ranies erhält die ersten Auszeichungen von uns in diesem Jahr

19. Mai 2017

Rauchschwalbe (NABU Fotoclub/ Gaby Schröder)
Rauchschwalbe (NABU Fotoclub/ Gaby Schröder)

Der NABU Sachsen-Anhalt Jahr ruft auch in diesem Jahr wieder Schwalbenfreunde auf, bei der NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mitzumachen. Wer mit Schwalben in enger Nachbarschaft lebt, sie toleriert, sich an ihnen erfreut und um deren Schutz sich bemüht, kann sich um die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben.

 

Die Rauchschwalben sind in Sachsen-Anhalt bereits eingetroffen und auch die kleineren Mehlschwalben treffen derzeit ein. Viele Menschen warten schon sehnsüchtig auf „ihre“ Schwalben. Der NABU möchte mit der Auszeichnung von Gebäuden, in oder an denen Schwalben nisten, um Toleranz und Verständnis aber auch Akzeptanz für die Vögel werben und auf schwindende Brutmöglichkeiten hinweisen. 2012 startete erstmalig die NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mit freundlicher Unterstützung des Umweltministeriums Sachsen-Anhalt.

 

Der NABU Sachsen-Anhalt zeichnete in den letzten fünf Jahren 612 Schwalbenfreunde landesweit aus. Besonders erfreulich ist, daß sich neben Bürgern mit ihren privaten Wohnhäusern und Ställen, Scheunen, Garagen, Werkstätten oder Schuppen auch Betriebe, Kindergärten und Schulen, aber auch Pferdehöfe, Tankstellen, Hotels/ Pensionen und Gaststätten für den Schwalbenschutz engagieren. Die meisten Bewerber kamen im letzten Jahr aus den Landkreisen Salzlandkreis, Wittenberg, Anhalt-Bitterfeld und Harz. Insgesamt 136 Schwalbenfreunde aus Sachsen-Anhalt hatten sich im letzten Jahr für die Auszeichnung beworben.

Auch in Schönebeck und Barby mit ihren Ortsteilen sowie im Bördeland wurden Auszeichnungen vorgenommen. Wir unterstützen die Aktion auch in diesem Jahr wieder und haben in Ranies die ersten Auszeichnungen im Auftrag des Landesverbandes vorgenommen (siehe Artikel Volksstimme Schönebeck eiter unten).

 

Nach dem Naturschutzgesetz ist es übrigens verboten, die Nester zu entfernen oder die Vögel am Anflug zum Nest zu hindern; die Nester sind das ganze Jahr über geschützt, auch außerhalb der Brutzeit! Befinden sich am oder im Gebäude Schwalbennester, die durch das "Einrüsten", den Abriss von Gebäudeteilen oder durch Sanierungsarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden, so ist die Untere Naturschutzbehörde des Salzlandkreises darüber zu informieren. Sie klärt dann, ob und unter welchen Bedingungen eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann.      

 

Der NABU Sachsen-Anhalt erwartet auch für 2017 viele Bewerbungen im Rahmen der NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus". Verliehen werden eine ansprechende wetterfeste Plakette zur Anbringung an der Hauswand sowie eine Urkunde.

 

Das Bewerbungsformular kann telefonisch beim NABU Sachsen-Anhalt unter 0391-5619350, per E-Mail beim NABU Sachsen-Anhalt Mail@NABU-LSA.de oder einfach bei uns herunterladen (siehe nachfolgende Datei!). Weitere Infos zur Aktion

 

Info:

Mehl- und Rauchschwalben leisten in den Dörfern einen wichtigen Beitrag, auch für die Lebensqualität des Menschen, denn sie ernähren sich ausschließlich von fliegenden Insekten. Die Hinterlassenschaften von Mehlschwalben auf Häuserfassaden führen jedoch des öfteren zu Diskussionen von Hausbesitzern. Schmutzabweisende Fassadenfarben verhindern den Neubau der Lehmnester. Leider werden auch bei Haussanierungen Nester entfernt – häufig gar widerrechtlich. Die vor allem in Ställen nistenden Rauchschwalben haben dagegen Probleme, weil moderne Stallanlagen entweder verschlossen sind oder nicht den Lebensraumansprüchen der Schwalben genügen.

 

Download
Bewerbungsformular NABU- Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"
Das einseitige Formular bitte ausfüllen und mit ein paar Bildern an den NABU Sachsen-Anhalt senden. Gern können Sie noch zusätzliche Zeilen Ihres Engagements im Schwalbenschutz beifügen.
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Volksstimme Schönebeck vom 19. Mai 2017 (Madlen Jirmann) Plaketten und Urkunde werden von den drei Mädchen in der Mitte hochgehalten!
Volksstimme Schönebeck vom 19. Mai 2017 (Madlen Jirmann) Plaketten und Urkunde werden von den drei Mädchen in der Mitte hochgehalten!

Schwalbenfreunde in Ostelbien ausgezeichnet

Bewerbungen zur NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" sind ganzjährig möglich

18. September 2016

Hans-Dieter Becker zeigt stolz die Plakette und Mappe zur NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Jens Thesenvitz)
Hans-Dieter Becker zeigt stolz die Plakette und Mappe zur NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Jens Thesenvitz)

Auch wenn die Brutsaison der Schwalben so gut wie abgeschlossen ist, engagaierte tolerante  "Schwalbenfreunde" werden vom NABU Landesverband ganzjährig ausgezeichnet. Kürzlich haben wir wieder zwei Auszeichungen persönlich überreicht.

Eine Urkunde mit Plakette hat Familie Lehmann aus Pretzien für ihr Engagement und Verständnis gegenüber "ihrer" Rauchschwalben erhalten.
Auf ihrem Grundstück, direkt am Wald, fühlten sich in diesem Jahr 5 Brutpaare wohl.
Die Stallungen boten hervorragende Nistmöglich-keiten. In allen Nestern wurde mindestens zweimal gebrütet. Ein Kabel, quer über den
Hof gespannt, diente als Ruheplatz. Wenn dann die Plakette am Tor befestigt ist, wissen auch die Touristen auf dem Elberadwanderweg, welcher direkt am Haus vorbeiführt, dass sich
hier die fliegenden Sommerboten heimisch fühlen.

Die zweite Ehrung erhielt Hans-Dieter Becker aus Ranies. Bei ihm sind auch die Rauch-schwalben "Hauptmieter" unter dem Carport und in der Werkstatt. Viele Nistmöglichkeiten sind von ihm durch das Anbringen von Brettern und künstlichen Nestern geschaffen worden.
Das Beobachten der Schwalben und ihre Bautätikeit ist äusserst interessant. Ein Nest befindet sich sogar auf einer Petroliumlampe. Um den Zuflug zu den Nestern zu sichern, ist ein Feststellriegel an die Tür montiert worden. Jeder Jungvogel der bei Familie Becker schlüpft, bekommt einen Ring. Herr Becker ist nämlich auch der Vogelberinger der ostelbischen Gebiete um Ranies und Pretzien. Somit sind die Rauchschwalben bei ihm in "besten Händen".

 

Fotos: Jens Thesenvitz


Kläranlage Schönebeck ausgezeichnet

NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"

1. September 2015

Übergabe der Plakette und Urkunde "Schwalbenfreundliches Haus" (v.l. Michael Wunschik, Marco Feldheim und Mike Dragon (Foto: Sylke Hermann)
Übergabe der Plakette und Urkunde "Schwalbenfreundliches Haus" (v.l. Michael Wunschik, Marco Feldheim und Mike Dragon (Foto: Sylke Hermann)

Auch die Kläranlage Schönebeck kann sich von un ab "Schwalbenfreundliches Haus" nennen. Diese Woche erhielten Marco Feldheim, Projektverant-wortlcher der OEWA Schönebeck und Mike Dragon, Abwassermeister der OEWA in der Kläranlage von Michael Wunschik, Vorsitzender der NABU Gruppe Schönebeck die Auszeichnung. Am Betriebsgebäude der Kläranlage befinden sich 24 Nester der Mehlschwalbe, die auf dem Gelände ausreichend Insekten vorfinden. Das Brutgeschehen der kleinen Schwalben erfreut die dortigen Mitarbeiter. Die mit dem Brutgeschäft verbundenen Verschmutzungen werden toleriert.

Der NABU Sachsen-Anhalt zeichnet solche "Willkommenskultur" aus und hofft, dass durch solche Beispiele sich noch weitere Schwalbenfreunde bewerben (zur Bewerbung siehe Beitrag weiter unten!). Mehl- und Rauchschwalben sind in den letzten 25 Jahren seltener geworden. Sie leiden zunehmend an geeigneten Brutmöglichkeiten und knapper werdendes Insektenangebot. Hinzu kommt, dass viele Eigentümer die Verschmutzungen nicht tolerieren und Schwalben am Haus abwehren oder gar deren Nester entfernen (was gesetzlich verboten ist!). 

Mit der NABU-Aktion sollen positive Beispiele zum Schutz der Glüksbringer öffentlich gemacht werden. Seit Beginn der Aktion 2012 in Sachsen-Anhalt wurden bisher über 450 "Schwalbenfreundliche Häuser" ausgezeichnet.    

 

Presse dazu:

Volksstimme Schönebeck vom 2. September 2015 (Julia Schneider)
Volksstimme Schönebeck vom 2. September 2015 (Julia Schneider)

Schwalbenfreunde in Pretzien ausgezeichnet

NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"

27. Juni 2015

Jörg und Britta Meldau aus Pretzien mit Urkunde und Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Jens Thesenvitz)
Jörg und Britta Meldau aus Pretzien mit Urkunde und Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Jens Thesenvitz)

Es müssen nicht immer ganze Schwalbenkolonien als Sommergäste am Gebäude zu finden sein. Auch wenn man "nur" ein Schwalbennest vorweisen kann, aber das Brutgeschäft der Glücksbringer am eigenen Haus toleriert und sich an ihnen erfreut, zeichnet der NABU die Schwalbenfreunde gern aus.  
Jens Thesenvitz von unserer NABU Gruppe Schönebeck erlebte bei der Übergabe der Auszeichnungsmappe, wie begeistert die Familie Meldau aus Pretzien von ihren neuen Untermietern auf Zeit sprachen.
Ein Rauchschwalbenpaar hat es sich auf der Remiesenlampe gemütlich gemacht und versorgt mindestens drei Junge. Eifrig schaffen die Altvögel Insekten für die hugrigen Schnäbel herbei.
Sie sollen nicht allein auf dem grundstück bleiben, denn Britta und Jörg Meldau wollen eine weitere Nisthilfe anbringen. "Wir bringen hier noch ein Brett als Nisthilfe an und hoffen, dass sich das in der Vogelwelt herumspricht." Na denn, hoffen wir das Beste!

Familie Meldau aus Pretzien ist in diesem Jahr bereits das zweite "schwalbenfreundliche Haus", das die Plakette erhalten hat.
Vorher wurde auch Frau Kramer für ihre schwalbenfreundliche Akzeptanz geehrt. Dort haben sich die guten Nistmöglichkeiten unter den Schwalben schon verbreitet.

Insgesamt haben wir acht Auszeichungen im Auftrag des NABU Sachsen-Anhalt vorgenommen.

 

Näheres zur NABU-Aktion Schwalbenfreundliches Haus" und wie man sich bewerben kann, finden Sie nachfolgend.


Schwalbenfreunde werden ausgezeichnet

Nester stehen unter Artenschutz und dürfen nicht beseitigt werden

13. Mai 2015

Rauchschwalbe (Foto: NABU/ Ingo Ludwichowski)
Rauchschwalbe (Foto: NABU/ Ingo Ludwichowski)

Sie gelten als Glücksbringer und werden von vielen naturverbundenen Menschen jedes Jahr sehnsüchtig erwartet: die Schwalben! Es werden bei den "Hausschwalben" zwei Arten unterschieden: die kleinen Mehlschwalben, die ihre halbkugelförmigen Nester gern außen an den Häusern und Rauchschwalben, die ihre Nester in den Gebäuden bauen.

Auch in diesem Jahr ruft der NABU Sachsen-Anhalt wieder Schwalbenfreunde auf, bei der NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mitzumachen. Wer mit den Schwalben in enger Nachbarschaft lebt oder deren Ansiedlung fördert kann sich um die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben.

Der NABU möchte mit der Auszeichnung von Gebäuden, in oder an denen Schwalben nisten, um Toleranz und Verständnis aber auch Akzeptanz für die Vögel werben und auf schwindende Brutmöglichkeiten hinweisen.

 

2012 startete erstmalig die NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mit freundlicher Unterstützung des Umweltministeriums. Im letzten Jahr wurden 141 Schwalbenfreunde ausgezeichnet. Die meisten Bewerber kamen aus den Landkreisen Salzlandkreis, Börde, Saalekreis, Anhalt-Bitterfeld und Jerichower Land.

 

Der NABU Sachsen-Anhalt zeichnete in den letzten drei Jahren 363 Schwalben-freunde aus. „Besonders erfreulich ist die Vielfalt unter den Bewerbern, da sich neben Bürgern mit ihren privaten Wohnhäusern mit Ställen, Scheunen, Garagen, Werkstätten oder Schuppen auch Betriebe (Energiegesellschaft, Klärwerk, Kieswerk, Landwirt-schaftsbetriebe, Betriebshof eines Grünflächenamtes, Abwasserwerk, Bäckerei, Tankstelle, Getränkehandel), aber auch Pferdehöfe, Hotels/ Pensionen/ Gaststätten, Schulen und Kindergärten für den Schwalbenschutz engagieren“, berichtet Annette Leipelt vom NABU Sachsen-Anhalt.

 

Auch in Schönebeck, Barby, Plötzky, Ranies, Groß Rosenburg, Calbe, Welsleben und Eggersdorf gibt es "Schwalbenfreundliche Häuser", weiß Michael Wunschik von der NABU Ortsgruppe Schönebeck.

 

Mehl- und Rauchschwalben leisten in den Dörfern einen wichtigen Beitrag, auch für die Lebensqualität des Menschen, denn sie ernähren sich ausschließlich von fliegenden Insekten. Die Hinterlassenschaften von Mehlschwalben auf Häuserfassaden führen jedoch desöfteren zu Diskussionen von Hausbesitzern. Schmutzabweisende Fassadenfarben verhindern den Neubau der Lehmnester. Leider werden auch bei Haussanierungen Nester entfernt – häufig gar widerrechtlich. Die vor allem in Ställen nistenden Rauchschwalben haben dagegen Probleme, weil moderne Stallanlagen entweder verschlossen sind oder nicht den Lebensraumansprüchen der Schwalben genügen.

 

Nach dem Naturschutzgesetz ist es verboten, die Nester zu entfernen. "Die Nester der Schwalben stehen unter dem besonderem Artenschutz" weist Wunschik auf einen wichtigen Fakt hin. "Auch wenn die Schwalben ihre Brutsaison abgeschlossen haben und sich nicht mehr bei uns aufhalten". Sollte es dennoch unumgänglich sein, muss ein Antrag auf artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung bei der zuständigen Naturschutzbehörde im Salzlandkreis gestellt werden.  
 

Der NABU Sachsen-Anhalt freut sich über die Bewerbungen (das Bewerbungsformular kann weiter unten heruntergeladen werden!).

Verliehen werden eine wetterfeste Plakette zur Anbringung an der Hauswand und eine Urkunde. Die Plakette kann werbewirksam am Haus angebracht werden.

Die Bewerbungsunterlagen können telefonisch oder per E-Mail beim NABU Sachsen-Anhalt angefordert werden. Weitere Info´s zur Aktion finden Sie im Internet unter www.NABU-LSA.de unter Projekte/ Schwalben.

 

Wo werden die Bewerbungen eingereicht?

Beim NABU Sachsen-Anhalt e.V., Schleinufer 18a, 39104 Magdeburg, E-Mail: NABULVLSA@aol.com

Download
Bewerbungsformular zur NABU- Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" in Sachsen-Anhalt
Bitte dieses Formular ausfüllen und mit zwei bis drei Fotos an den NABU Sachsen-Anhalt oder NABU Schönebeck schicken!
Bewerbungsformular.pdf
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Jäger´s Haus in Plötzky ausgezeichnet

20. Juli 2014

Familie Jäger aus Plötzky erhielt vom NABU Sachsen-Anhalt die Auszeichung "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Jens Thesenvitz)
Familie Jäger aus Plötzky erhielt vom NABU Sachsen-Anhalt die Auszeichung "Schwalbenfreundliches Haus" (Foto: Jens Thesenvitz)

Jens Thesenvitz, Vorstandsmitglied unserer NABU-Gruppe, überbrachte vergangene Woche Enrico Jäger und Familie die Auszeichnungsmappe "Schwalbenfreundliches Haus" des NABU Sachsen-Anhalt. Die nachfolgenden Zeilen seines Berichtes, wollen wir nicht vorenthalten.

 

"Bei stahlenden Sonnenschein wurde ich heute von über 100 zwitschernden Mehlschwalben auf dem Grundstück der Familie Jäger in Plötzky  begrüßt. Die Nester sind an früheren Stallungen sowohl an der Ost-, als auch an der Westseite des Gebäudes zu finden. Auf die Schnelle kann man 80-90 Nester zählen. Auch einige Rauchschwalben bewohnen das Innere der Stallung.

"Das war schon immer so bei uns auf dem Hof" berichtet Enrico Jäger, "mit dem Vogelkot kann man leben. Dafür können wir abends ohne Mückenplage im Freien sitzen".

Jägers haben extra ein Kabel über den Hof gespannt, so haben die Schwalben beste Lebensbedingungen.

Aber nicht nur Schwalben sind bei Jägers heimisch. Mehrere Nistkästen
bieten Staren beste Bedingungen, welche auch kräftig genutzt werden. Eine Eule wird ab und zu zwischen den Dachbalken beobachtet. Jägers Haus bietet auch eine wunderbaren Ausblick auf die "Pannpütte", einem Altarm der Elbe unmittelbar hinter dem liebevoll angelegten Hausgarten. Dort kann man Blesshühner und Stockenten beobachten. Herr Jäger weiß wo, wessen Nest ist und kennt auch die Bruterfolge.

 

Familie Jäger freut sich sehr über die kleine Anerkennung des NABU für
ihren "Dienst an der Natur". Die überreichte Plakette wird bestimmt bald das Haus zieren.
Übrigens steht der Termin zur Fledermausnacht am 29.8. 14 um 18 Uhr in
der Elbenauer Grundschule schon fest in ihrem Kalender.

 

Hinweis:

Wer sich bewerben möchte oder Kandidaten für die Auszeichnung kennt, kann das weiter unten stehende Formular herunterladen (letzter Beitrag auf der Seite), ausfüllen und an den NABU Sachsen-Anhalt schicken.

 

Fotos: Jens Thesenvitz


Größte Schwalbenkolonie der Schweiz entdeckt

6. Juni 2014

Die Tafel weist auf die größte Kolonie der Mehlschwalben in der Schweiz hin (Foto: H.-J. Schmidt)
Die Tafel weist auf die größte Kolonie der Mehlschwalben in der Schweiz hin (Foto: H.-J. Schmidt)
Während ihres Urlaubs in Italien und der Schweiz haben Christa und H.-J. Schmidt  in Locarno (Schweiz) am Lago Maggiore die größte Mehlschwalbenkolonie der Schweiz entdeckt. 552 Kunstnester werden auf einem Bauernhof angeboten; 2012 brüteten 223 Mehlschwalben entweder in den Kunstnestern oder bauten selbst. 
 
Ein schönes Beispiel, wie die Kunstnester angenommen werden.
 
 
Bei wem Schwalben am oder im Wohnhaus brüten, kann sich beim NABU Sachsen-Anhalt bewerben. Bei Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" werden Eigentümer mit Plakette und Urkunde für Ihre Toleranz und Engagement im Schwalbenschutz ausgezeichnet.

Fotos: H.-J. Schmidt

Schwalbenfreunde ausgezeichnet

21. Juli 2012

Jens Thesenvitz vom Vorstand der NABU Ortsgruppe Schönbeck (links) überrreicht Karsten Höpfner vom Haflingerhof in Ranies Plakette und Urkunde
Jens Thesenvitz vom Vorstand der NABU Ortsgruppe Schönbeck (links) überrreicht Karsten Höpfner vom Haflingerhof in Ranies Plakette und Urkunde

Die landesweite NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" haben wir als Ortsgruppe Schönebeck erfolgreich unterstützt.

Mit der Plakette zur Aktion des NABU Sachsen-Anhalt wurden all diejenigen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für den Schutz der Rauch- und Mehlschwalben einsetzen, die auftretenden Verschmutzungen nicht als ärgerliche Belastung ansehen und eine besondere Beziehung zu den fliegenden "Glücksboten" pflegen.

 

Unserem Aufruf zur Bewerbung folgten 13 Bewerber. 10 Hauseigentümer aus Schönebeck, Plötzky, Eggersdorf, Förderstedt, Barby und Wespen, zwei Firmen und ein Pferdehof. Besonders gefreut haben wir uns über die Bewerbungen der Firma TRG Cyclamin GmbH in der Hohendorfer Straße und des Transportunternehmens Manfred & Marlies Kuhnert aus der Magdeburger Straße in Schönebeck sowie des Haflinger Hofs Höpfner in Ranies. Alle drei erfreuen sich gleich über mehrere Schwalbennester, unter denen entweder sogenannte Kotbretter angebracht sind, um die Verschmutzungen aufzufangen oder diese sogar in den Gebäuden geduldet werden. Das Säubern unter den Nestern wird gern in Kauf genommen.   

 

Heinz Wünsche aus Schönebeck-Felgeleben hat einen speziellen "Katzenschutz" an die Tür montiert und hilft auch schon mal "unterstützend" das Nest zu stabilisieren.

Helga und Hans-Jörg Brösicke freuen sich jedes Jahr aufs Neue, wenn "ihre" Rauchschwalben in den Wäscheboden(!) wieder einziehen. Um Katzen den Zutritt zu erschweren, wird morgend und abends täglich das Einflugfenster geöffent bzw. geschlossen.

Bei Bärbel und Wolfram Conradi wurden drei weitere Nistbretter für Rauchschwalben angebaut, damit suchende Schwalbenpaare eine Nistmöglichkeit vorfinden.

Ehepaar Schmidt aus der Elbstraße leben in einem "Schwerpunktvorkommen" der Mehlschwalbe in Schönebeck. Sie dulden die Bruten an ihrem Haus und möchten damit allen anderen Eigentümern an der Elbe aufzeigen, daß ein Zusammenleben möglich ist. 

Auf dem Hof des Ehepaares Hillmer aus Plötzky brüten jährlich Rauchschwalben, die genauso gern gesehen werden, wie die vielen Haussperlinge. So haben sie nicht nur ein "Spatzenparadies", sondern dürfen ihren Hof "Schwalbenfreundliches Haus" nennen.

Weitere Beispiele der Schwalbenfreunde finden Sie in den Zeitungsartikeln und Fotos weiter unten!

 

Wer sich für den Schutz der Mehl- und Rauchschwalben an seinem Eigentum ebenso engagiert und einsetzt oder es noch tun möchte, kann sich gern bewerben. Das Formular dafür und weitere Info´s zur Aktion finden Sie unter

 

Die Brutbestände beider Vogelarten sind in Sachsen-Anhalt seit Jahren rückläufig. Als Gründe dafür werden vor allem das nicht ausreichende Insektenangebot (drastischer Einbruch der Viehbestände nach der Wende, Gifteinsätze), Versiegelung der Böden (verhindert Lehmbildung für Nestbau) und die mutwillige Zerstörung der Nester (ist ganzjährig verboten!) oder die Hinderung am Nestbau (z.B. durch Bänder) gesehen.

 

Wir wünschen uns, daß die ausgezeichneten Schwalbenfreunde viele Nachahmer finden, damit so die Beherbergung der Schwalben ein Stück "gesellschaftsfähiger" und die rückläufigen Brutbestände zumindest in unserer Region ein wenig aufgehalten werden.   

 

Presse dazu